Aktuell sorgen sich Eltern im Stadtgebiet, dass Kindertagespflegestellen kurzfristig schließen und den
Betrieb komplett einstellen. „Uns wird immer wieder berichtet, dass Gelder gekürzt und
Betreuungsumfänge strikt kontrolliert werden sollen“, berichtet Lisa Heimann, Co-Vorsitzende im
Stadtelternrat Mülheim. So hieße es beispielsweise, dass krankheitsbedingte Abwesenheiten von
Kindern zu Kürzungen beim Pflegegeld führen, welches Kindertagespflegepersonen für ihre Leistungen
erhalten. Auch würden Eltern um Hilfe bitten, damit kurzfristig ein Kita-Platz gefunden werden könne.
Diese vermehrt aufkommenden Elternmeldungen nahm der Stadtelternrat zum Anlass, ein klärendes
Gespräch mit dem Jugendamt der Stadt Mülheim zu suchen. Tatsächlich gibt es dort Überlegungen,
die „allgemeinen Bedingungen“ für die Kindertagespflege zu ändern. In diese Überlegungen war auch
der Stadtelternrat im Vorfeld eingebunden. Im Vordergrund stand hier aber eine Verdeutlichung der
Bestandteile, welche über die „laufende Geldleistung“ abgegolten sind. Im gleichen Zuge sollte klarer
als bisher verankert werden, dass Gelder nur für tatsächliche Betreuungsumfänge gezahlt werden. Dies
liege auch im Interesse der Elternvertretung. Es dürfe nicht passieren, dass vertragliche
Vereinbarungen z.B. über die tatsächlichen Öffnungszeiten der Kindertagesbetreuungsangebot
hinausgingen oder deutlich über den realen familiären Bedarfen liegen. Schlussendlich würde dies
auch zu höheren Elternbeiträgen führen.
Betreuungsverträge in Kita und Kindertagespflege mit Wochenstunden, welche über den eigentlichen
Bedarf der Familien hinausgehen, sind ein wiederkehrendes Thema im Stadtelternrat. „In jedem Jahr
haben wir Fälle, in denen Eltern berichtet, dass gerade jüngste Kinder nur einen 45-Stunden-Vertrag
in der Kita oder Kindertagespflege bekommen. Dabei würde den Familien ein Umfang von maximal 35
Wochenstunden vollkommen ausreichen“, berichtet Daniela Heimann, Vorsitzende des
Stadtelternrates. Sie verdeutlicht: „Uns ist wichtig, dass bedarfsgerechte Angebote gemacht werden
und dass Kinder sich dort während der Betreuungszeiten wohlfühlen und entfalten können“. Eine
Kürzung von Geldbeträgen würde der Stadtelternrat lediglich in Diskussionen um Elternbeiträge
gutheißen, lässt die Elternvertretung mit einem Augenzwinkern verlauten.